Wir eignen uns materialistische Dialektik an, um sie wieder zur Methode kritischen Denkens zu machen. Materialistisch ist Dialektik jedoch erst dann, wenn sie sich mit emanzipatorischer Praxis verbindet.
Wir diskutieren in regelmäßigen Treffen, besuchen gemeinsam Vorträge zum Thema und veranstalten selbst welche. Interessent*innen sind stets willkommen, bei uns mitzumachen. Bei Interesse schreibt uns über das Kontaktformular an und schreibt kurz was zu euch.
Mit Lukács (dem revolutionären kritischen von 1923) würden wir sagen:
„Die Entfernung der Dialektik aus der Methode des sozialistischen Denkens hebt also den Sozialismus selbst aus dem geschichtlichen Prozess des Klassenkampfes heraus.“ (Geschichte und Klassenbewußtsein)
Auch heute ist das dialektische Denken wieder aus der marxistischen und emanzipatorischen Diskussion verschwunden. Ohne Dialektik hat die Theorie weder ein Konzept von Widersprüchen noch von Totalität. Sie verfällt theoretisch in Affirmation, praktisch in Reformismus.
Dabei meinen wir nicht den „Diamat“ (dialektischen Materialismus) des Marxismus-Leninismus. Darin ist die Dialektik zu einer staatstragenden Doktrin erstarrt, die aus unserer Sicht wenig mit Emanzipation zu tun hat.
In der Aneignung der materialistischen Dialektik sind wir mehr oder weniger auf uns allein gestellt. Zwar gab es etwa von 1960 bis 1980 eine starke Diskussion der materialistischen Dialektik, aber die Diskussionsstränge von damals sind abgebrochen und die Beteiligten haben sich anderen Themen zugewandt.
Wir sehen uns daher in einer recht prekären, geschichtslosen Situation. Materialistische Dialektik, die die Gegenwart trifft und sich mit revolutionärer Praxis verbindet, muss heute neu ausgearbeitet werden. Sie ist eine Aufgabe in unserer Gegenwart, zu der Lösung wir mit unserem Arbeitskreis beitragen wollen.